Die Stellungen von Sonne und Mond bei Finsternisbeginn, -mitte und -ende. Vorsicht: Die in den Grafiken abgebildeten Zeiten sind UT (Universal Time) also für unsere Zeitzone und die Sommerzeit 2 Stunden hinzuzählen (Zeitumstellung ist am 26. März).
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Auf dieser Darstellung sieht man wie Sonne und Mond zueinander orientiert sind.
Ferner ist zu erkennen, dass wir den Mond sehen, wie er scheinbar unterhalb der Ekliptik
(gelbe Linie: Umlaufbahn der Erde um die Sonne = Sonnenbahn) die Sonne passiert. |
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Ausblick und Rückblick
Am 01. August 2008, wird es eine noch wesentlich kürzere und spärlichere Bedeckung geben.
Dann dauert es bis zum 04. Januar 2011 bis überhaupt wieder eine "Finsternis" kommt, die
in unseren Breiten sichtbar ist, dann aber mit einem Bedeckungsgrad von 70%. Auch eine streifende Mondfinsternis am 7. September 2006 kann uns kaum trösten, allenfalls helfen uns die totalen am 3. März 2007, am 21. Februar 2008 um am 15. Juni 2011 über diesen langen, finsteren Zeitraum hinweg. Die letzten beiden Mondfinsternissen vom 26. Oktober und 4. Mai 2004 waren bei uns übrigens genauso verregnet wie die ringförmige Sonnenfinsteris am 3. Oktober 2005. Die letzte bei uns sichtbare Sonnenfinsternis fand am 31. Mai 2003 statt und konnte unter anderem auch von der Geroldseck aus fotografiert werden. Die letzten sichbaren Mondfinsternisse ereigneten sich am 9. November 2003 und am 7. Mai 2003. |
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Anregungen zur Beobachtung
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Wissenswertes zur Sonnenfinsternis - der 'Saroszyklus'
Eine Sonnenfinsternis kann nur dann auftreten, wenn der Mond genau zwischen Erde und Sonne steht.
Dann ist Neumond. Warum aber erleben wird dann nicht an jedem Neumond eine Sonnenfinsternis? Dafür gibt es mehrere Gründe. Der wichtigste ist, dass die Bedingung, dass Neumond sein muss, nicht ausreicht. Neumond ist nämlich auch dann, wenn der Mond zu diesem Zeitpunkt von der Erde aus gesehen exakt ober- oder unterhalb der Sonne steht. Dies ist der Regelfall. Vor der Sonne steht er, wenn er zusätzlich auch noch gerade die Bahnebene der Erde um die Sonne kreuzt (Ekliptikalebene). Dann gibt es - irgendwo auf der Erde - eine Sonnenfinsternis. Der zweite Grund: Wie man schon am unterschiedlichen Aussehen (Bedeckungsgrad) der Verfinsterung bei uns und in Madrid erkennen kann, hängt die Sichtbarkeit der auch Finsternis stark von der geographischen Breite des Beobachtungsortes ab. Drittens: Eine solche 'parallaktische Verschiebung' aufgrund der geographischen Breite gibt es natürlich auch zwischen Beobachtern die sich auf verschiedenen Längengraden befinden; also ist auch die geographische Länge des Beobachtungsortes entscheidend. Zuletzt sollte man sich natürlich tunlist auf der Tagseite der Erde befinden, denn nur dort soll die Sonne zu sehen sein :-)) (Und wenn, dann am liebsten wieder ganz bedeckt). Fazit: Auch wenn sich eine Finsternis ereignet, ist damit noch lange nicht gesagt, dass man sie auch sieht. Die Schnittpunkte der Ebene der Mondbahn, die gegen die Ekliptikalebene um etwa 5° geneigt ist, nennt man 'Drachenpunkte' und den Zeitraum zwischen zwei Durchgängen durch den selben Drachenpunkt 'drakonischer Monat'. Er dauert 27,2 Tage. Demgegenüber steht der Zeitraum zwischen zwei Neumonden, der 'synodische Monat' mit 29,5 Tagen. Er ist länger als der drakonische Monat, weil sich die Erde in der Zwischenzeit weiter um die Sonne bewegt hat. Der Mond braucht daher noch ein bisschen zusätzliche Zeit bis er diese Positionsveränderung eingeholt hat, und wieder in Neumondstellung kommt (also 'über', 'unter' oder 'vor' die Sonne). Nach ziemlich genau 18 Jahren, 11 Tagen und 8 Stunden (bzw. 18 Jahren, 10 Tagen und 8 Stunden wenn fünf statt vier Schaltjahre eingeschlossen sind) sind genau 223 synodische Monate vergangen, und zugleich 242 drakonische Monate. Mit dieser Periode wiederholt sich die Abfolge von Sonnenfinsternissen (und Mondfinsternissen). Allerdings sind die oben genannten 8 Stunden wesentlich, denn die Folge ist, daß zwar die gleiche Finsternis auftritt, jedoch um 120 Grad nach Westen versetzt. Es kommt allerdings noch ein Umstand hinzu, der das fast gleiche Aussehen der Finsternis bewirkt. Es ist nämlich auch noch ein 'dritter Monatsbegriff' mit im Spiel. Denn der Mond beschreibt mit seinem Umlauf um die Erde keinen genauen Kreis, sondern eine Ellipse mit erdnahen und erdfernen Punkten. Ein solcher 'anomalistischer Monat' dauert 27,55 Tage, d.h. der Mond erreicht nach dieser Zeit immer wieder einen erdnahen Punkt. Diese Ellipse ist aber nicht geschlossen, oder anders ausgedrückt: die gesamte Bahn des Mondes wird in 239 anomalistischen Monaten wie ein taumelnder Kreisel einmal um die Erde herumgezerrt. Dies ist auch der Grund, warum die Durchgänge des Mondes durch die Ekliptikalebene ein wenig schneller aufeinander folgen als seine Durchgänge durch einen z.B. erdnahen Punkt. Der Zufall will es, dass nach nach 239 anomalistischen Monaten ebenfalls etwa 18 Jahre, 10/11 Tage und 8 Stunden vergangen sind. "Die gleiche" ringförmige Sonnenfinsternis, bewirkt durch einen erdfernen Mond der zu klein erscheint um die Sonne vollständig zu bedecken, tritt also nach diesem Zeitraum wieder auf. 'Erfunden' wurde dieser Zyklus - der 'Saroszyklus' bereits von den Babyloniern (babylonisch sharu = Universum). Die Sonnenfinsternis vom 29. März hat die Zyklusnummer 139. Die nächste Finsterniss mit der gleichen Nummer findet am 8. April 2024 statt - aber über Amerika. Ein Zyklus hält aber nicht ewig an. Vielmehr reisst die 18jährige Wiederholung nach einer Reihe von Finsternissen ab, denn die 18,x Jahre sind nicht exakt Vielfache der beschriebenen Monate. Zum Zyklus 139 gehören insgesamt 71 Sonnenfinsternisse, wobei die aktuelle die 19. ist. Unser Zyklus 139 begann am 17. Mai 1501 und wird am 3. Juli 2763 an einem Strand in der Antarktis enden. Die fantastische totale Sonnenfinsternis am 11. August 1999 gehört dem Zyklus 145 an. Die 'Schwester' dieser Finsternis ereignet sich am 21. August 2017 - auch über Amerika. Eine erschöpfende Liste der Saroszyklen 1-175 findet man dank der NASA hier. |