* "Stoffsammlung" von der Mofi am 16. Mai 2003 *


Die "Langenhardfotos" zu diesem Bericht stammen von Hans Bredel, die "Offenburgfotos" von Rudolf Höll. Die Bilder sind leicht bildbehandelt, aber nur Dinge wie Orientierung, Zentrierung oder Vervollständigung von Hintergrund. Keine Farbgebung etc. C.F.

 

 


Verlauf der Verfinsterung
  • 3:05 h: Eintritt in den Halbschatten
  • 4:03 h: Eintritt in den Kernschatten
  • 5:14 h: Beginn der Totalität (=Mond vollständig von Kernschatten bedeckt)
  • 5:48 h: Sonnennaufgang
  • 5:56 h: Monduntergang
  • 6:06 h: Ende totale Mondfinsternis
  • 7:17 h: Austritt aus dem Kernschatten
  • 8:15 h: Austritt aus dem Halbschatten
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    Lahr / Langenhard

    Ich möchte hier keinen BB schreiben (keine Zeit). Statt dessen nur kurz skizzieren, was Sache war. Auf dem Langenhard bei Lahr erschienen vom AVO Hans Bredel und Christian Flick. Dann war noch ein Redakteur vom Offenburger Tageblatt da, dessen Artikel über das Ereignis am 17.05. dort selbst zu lesen war. Ferner noch 5 Interessierte, die z.T. mit Hans kamen, zum Teil so angereist waren.

    Die Finsternis war vor allem deshalb eine Besonderheit, weil sie in den Morgen hinein stattfand.
    Besonders spannend war die Frage, wie lange der Mond sichtbar sein würde, und wie der Farbverlauf werden würde.

    Es wurde denn auch bei sehr klarem Himmel ein recht buntes Schauspiel, wie man an den Fotos erkennen kann.
    Die erste Veränderung meinte ich bereits um 3:30 zu bemerken, wo mir die östliche Mondhälfte etwas fahler erschien.
    Diese Beobachtung ist nicht ganz durch die Tatsachen abgedeckt, denn eigentlich müsste der Mond zu diesem Zeitpunkt bereits voll/gleichmässig vom Halbschatten bedeckt gewesen sein. Vielleicht eine "Albedo"-Frage.
    Die allerletzte Beobachtung gelang noch mit Skyglowfilter um 4:25, d.h. zur Totalität.

    Eine Ergänzung:
    Es kam die Frage auf ob man aus dem Kernschatten auf die Grösse der Erde schliessen könne.
    Es ist klar, dass - wäre die Sonne eine ferne, punktförmige Strahlungsquelle - die parallelen Lichtbündel einen erdgrossen Schatten ins Unendliche projizieren würden.
    Da die Sonne jedoch gut 150 Mio km entfernt ist, ergeben sich andere Verhältnisse.
    Da die Sonne ja um einiges grösser ist als die Erde, wirft diese einen kegelförmigen Schatten.

  • Die Spitze des Schattenkegels befindet sich in etwa 1.37 Mio km Entfernung von der Erde.
  • dies sind etwa 107.47 Erddurchmesser
  • Der Mond liegt auf 28.0 % dieser Entfernung
  • dies entspricht 30.14 Erddurchmessern
  • Kernschattendurchmesser in Mondentfernung: 9169 km
  • Zum Vergleich Erddurchmesser: 12742 km
  • d.h. in Wahrheit müsste der Schatten um gut 40% grösser sein um den Erddurchmesser zu erreichen.
  • Zum Vergleich Monddurchmesser: 3476 km
  • Kernschatten ist in Mondentfernung 2.64 mal so gross wie der mond
  • Erddurchmesser ist 3.67 mal so gross wie der Mond

    Instrumente:

  • Refraktor 10,? cm (Hans)
  • Refraktor 6,? cm (Gast)
  • Reflektor 7,2 cm (Christian)
    C.Flick







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    Hohberg

    Bin gegen 3:30 aufgestanden - sieht gut aus.
    Kurz nach 4 Uhr aus dem Haus. Dem Halbschattenbeginn habe ich den Schlaf vorgezogen. Dann, kurz nach 4 noch ein Blick aus dem Fenster. Eine Wolke von Links? Nein, das war deutlich der Beginn des Kernschattens.

    Ich fuhr rauf auf den Zetzenberg (zwischen Nieder- und Oberschopfheim und stellte da mein D8 auf den Weg.
    Ich kann mich nicht erinnern, bei einer früheren Mofi die Kernschattengrenze so deutlich gesehen zu haben. H abe ein paar Bilder gemacht, aber vermutlich sind sie das Fotopapier nicht wert. (Abwarten Alis!, der Setzer)
    Zu Beginn ein kurzer Blick zu M57. Neblig, aber doch zu sehen. Cirrus? Nee, wirklich nicht.
    Kurz nach 5 ein Blick Richtung Polarstern. Der war nicht mehr zu sehen, aber dafür zufällig die ISS. Ich notierte 5:08 Uhr gegen Ende.
    Heavens-above.com bestätigt die Beobachtung:
    >Date Mag StartsMax. Altitude Ends Time Alt. Az. Time Alt. Az. Time Alt. Az.
    >16 May 0.1 05:04:22 10 WNW 05:07:29 58 NNE 05:10:37 10 E
    Kurz nach Beginn der Totalität verschwand der Mond im Dunst und ich wieder nach Hause.
    In den 5-Uhr-Nachrichten wies SWR3 auf die beginnende Mondfinsternis und den dann kupferroten Mond hin. Wäre schade gewesen, wenn jemand dann erst rausging. Auf dem Heimweg so kurz vor halb sechs konnte ich schon nichts mehr sehen. So kuschelte ich noch eine Stunde ins warme Bett.

    Instrumente:

  • Reflektor 8"
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    Offenburg

    Diese Bilder (von 4:58 und 5:15) sind ein Nachtrag von Rudolf Höll.
    Sehr interessant auch das linke Bild, in welchem - in Gegensatz zu den oberen Bildern - im Kernschatten die dunkle Seite des Mondes betont ist.

    Instrumente:

  • 30 mm Fotoobjektiv


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    Biberach

    Diese Bilder sind das Destillat einer grossen (und guten) Serie von Reinhard Pfaff.
    Welch ein Glücksfall wie Reinhard den untergehenden Mond noch in diesem Bergeinschnitt erwischt hat!





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