* Lange Nacht der Sterne am 18. September 2004 *

(Fotos von R.Pfaff, F.Schmalz, C.Flick, U.Büttner, H.Bredel)


Die Parkordnung
Lange Nacht der Sterne. Das zentrale Ereignis des Jahres. Schon 2003 hatten wir den ersten Deutschen Astronomietag durchgeführt, auch hier, auf dem Tochtermannsberg bei Hofstetten. Wir waren mit einem klaren Himmel belohnt worden.

Und heuer? Die Pressevorbereitungen waren gut; Hans war hier sehr aktiv! Zwei Interviews hat er geben müssen, die Veranstaltung wurde im Radio angekündigt, und in den Zeitungen war es auch zu lesen. Offensichtlich fühlte sich auch Petrus eingeladen, denn nach mehreren Tagen mit bedecktem Himmel sah es pünktlich gut aus. Sehr gut sogar. Rückblickend war diese Nacht die beste seit langem, ganz klar noch besser als 2003.
Dank milder Temperaturen, kaum Wind, und einer sehr trockenen Luft gingen mach einem zu später Stund schon die Augen über...


Sternkarte, in der Nacht 'moulin rouge' beleuchtet

Doch der Reihe nach. Schon gegen 17 Uhr waren Christian und Michael oben auf dem Berg um Ihre Dinge vorzurichten und das Nötigste vorzubereiten. Immhin konnte man schon - und das war gut so - koordinierend eingreifen, damit relativ grosse zusammenhängende Flächen frei bleiben konnten und nicht zugeparkt wurden.

Es waren schon etliche Menschen unterwegs, mehrere ansässige Landwirte kündigten ihr Kommen an, zwei Wohnmobile kreuzten herum, und es schlich sich langsam ein mulmiges Gefühl ein, wir könnten 'überrannt' werden.

Langsam füllte sich die Stätte mit bekannten und unbekannten Gesichtern. Die 'Szene' war da, insgesamt waren am Ende mehr als 20 Teleskope und Ferngläser auf Stativen aufgebaut (gezählt hat sie niemand). Allein schon die Gerätschaften waren sehenswert. Angefangen mit jenem romanischen Zeiss Refraktor über den edlen Pentax, das Intes MAK über kleine und grosse Dobsons, bis hin zum 50 cm Spiegel reichte die Palette.

 

Jetzt ist 'sie' weg
Wer früh gekommen war, und vor dem Ansturm schon aufgebaut hatte, konnte sich dem abnehmenden Mond widmen, welcher sich langsam im Südwesten davonmachte. Mit Skyglow plus Polfilter bot er bei 60fach ein durchaus ansprechendes und kontrastreiches Bild. Die Frühaufsteher unter den Besuchern wurden so schon auf erhebende Weise auf die Nacht eingestimmt.

Schliesslich war auch die Sonne verschwunden, und auch eine horizontnahe Bewölkung machte sich davon.


Experte im Anmarsch

 


Deep Sky in 200m
Wo blieben nur Udo und Hans? Irgendjemand musste doch die Gäste begrüßen? Schliesslich kam Hans und noch mehr Leute, und er soll am anderen Ende des Platzes wirklich eine Rede gehalten haben, aber da waren alle 'Profis' schon vollbeschäftigt. Udo schließlich hatte unten in Hofstetten als Pfadfinder einen ganzen Pulk Fahrzeuge an 'seinen' Parkplatz dirigiert, den er vorbildlich mit Schildern und Wegweisern ausgestattet hat.


Der 'untere' Parkplatz an der Fahrstrasse


Stilleben mit Mond und DOB
Es kamen auch bislang unbekannte Gesichter wie hier dieser Herr links mit einem schönen weißen 10- oder 12 Zöller. Im Hintergrund der untergehende Mond, im Vordergrund, und nicht nur hier, auch etliche Kinder.

Einen Iridium-Flare gab es in diesem Jahr nicht, jedoch wurde die eigentliche Nacht mit dem Zug der ISS über das Firmament eröffnet, an der man auf eindrückliche Weise das Eintauchen in den Erdschatten beobachten konnte.

Zunächst konnte man noch einmal einen letzen Blick in den tief stehenden Schützen werfen mit seinen prachtvollen Nebelregionen. Dann kam der ganze Rest (aber es war genug für alle da :-))


Ausdruck der unersättlichen Gier nach Öffnung

 
Was haben wir alles gesehen? Nein, jetzt bitte keine Aufzählung. Aber ein paar Beispiele (8" Dobson) sollen doch die Güte der Nacht demonstrieren.

  • Staubband in M31 locker
  • Helixnebel im Fernglas
  • Selbiger mit UHC wie sonst nur Messierobjekte
  • Sterne bis mag 6 bei schlechter Adaption
  • M33 deutlich spiralig. Im Sucher unübersehbar hell
  • Das Paar NGC6939 (OH) + NGC6946 (Galaxie) in Cepheus ohne Probleme
  • NGC 281 in Cassiopeia super
  • NGC 2071 neben M78 im Orion (zu später Stund')
  • Venus und Saturn (früh am Morgen)

  • Reges Interesse allseits

     

    Insgesamt 3-4 mal so viele Besucher wie 2003
    Mit etwa 150-bis 200 Besuchern hatten wir wirklich nicht gerechnet. An jedem Teleskop wurde beobachtet, 5 bis 10 Interessierte um einen herum waren keine Seltenheit. Der letzte Besucher kam übrigens gegen 4 Uhr am Morgen. Er erhielt noch einen Spezialführung von Levin und Christian.
    Nicht zu vergessen, dass das Magazin 'Stern' die (bundesweite) Aktion begleitete, aber wesentlich dazu beigetragen hat wohl die gute (lokale) Pressearbeit. Ferner war die unsrige anscheinend die einzige open air Veranstaltung südlich von Karlsruhe (Rottweil noch). Daher hatten wir auch mehrere Besucher aus Freiburg, wie auch aus dem Raum Achern/Bühl.

    Es wird daher möglicherweise eine Wiederholung im kommenden Frühjahr geben (Jupiter!), und - natürlich - zum bundesweiten Astronomietag im Herbst (Mars!). Damit hätten wir nun bald zwei grosse öffenliche Veranstaltungen, zuzüglich zu unseren öffentlichen Abenden und den vielen kleinen Gelegenheiten!

    Zuletzt gilt unser ausdrücklicher Dank auch dem Landwirt, der uns die Wiese 'genehmigt' und gemäht hat und auch den anderen Anwohnern (die durch den Verkehr und die Parkerei betroffen waren) für Ihr Verständnis.

    Fazit: Klasse, weiter so!