* Grenzgrössen *
Bis zu welcher Helligkeit können Sterne aktuell gesehen werden?
Wer als unbedarfter Anfänger an diese Fragestellung herangeht sieht sich unversehens mit den verschiedensten
Methoden zur Grenzgrössenbestimmung konfrontiert.
Da gibt es
Abgesteckte Himmelareale deren sichtbaren Sterne zu zählen sind
Auf eine Magnitude genaue Grenzgrössenkarten mit einem Wust an Sternen
Vorschläge zur photographischen Bestimmung der Grenzgrösse
usw. usf.
Dies alles mag für eine genaue Bestimmung unerlässlich sein, schien dem Autor jedoch viel zu umständlich
für eine schnelle blickweise Einschätzung der Grenzgrösse.
Daher galten als Forderungen für diese Seite
Klare und sternarme Aufsuchkarten
Einfach aufzusuchende Sterne bzw. Sternmuster
Deutliche und gleichmässige Abstufung der Sternhelligkeiten
Sichtung möglichst unabhängig von der Jahreszeit
Der 'kleine Bär'
Das von der Jahreszeit unabhängige Sternbild ist aufgrund seiner Polnähe sicherlich der 'kleine Bär',
volkstümlich der 'kleine Wagen'. Der Wagenkasten bietet für ein 'Magnitudenhopping' gute Voraussetzungen.
Man startet bei Beta UMi mit 2.2 mag und setzt diese Reise entlang der Pfeile bis zu eta UMi mit 5.0 mag fort.
In dessen Umgebung lassen sich weitere, schwächere Sterne auffinden, sofern es die aktuelle Nacht bzw. der Standort zulassen.
Die aufgeführten Sterne sind z.T. schwach variabel, aber auch das soll uns hier nicht stören.
Im Perseus
Da der Kasten im kleinen Bären in unseren Breite bis auf 30° über dem Horizont sinken kann, galt es einen 'Ersatz' zu suchen der zeitgleich
einen besseren Anblick böte
Dieser wurde in Perseus gefunden, und zwar, was die Anordnung der Sterne als auch deren Abstufung anbelangt um einiges perfekter als UMi.
Zur Orientierung: Die linke obere Ecke des unteren Kartenausschnitts ist nicht weit vom Doppelsternhaufen h+chi auf halbem Wege zur Cassiopeia entfernt.
Alpha persei (Mirphak) wie auch Gamma persei dürften auf jeden Fall mit blossem Auge zu sehen sein.
Das ästhetische an der eingezeichneten Hopping-Tour:
die Sterne sind allesamt um ziemlich genau eine magnitude dunkler als ihr Vorgänger.
ihre Abstände voneinander verringern sich jeweils um ziemlich genau den Faktor 0.7 - also eine Art 'Goldener Schnitt' am Himmel.
alpha, gamma und eta liegen auf einer Linie, ebenso auch eta, 918 und 964 Per. Zieht man von 964 zu gamma eine weitere Linie so liegen auf dieser ziemlich exakt
drei weitere Sterne mit 7.7 mag (der die 'Goldener-Schnitt-Regel' noch einhält!), 8.7 und 9.7 mag in zueinander gleichen Abständen (nicht eingezeichnet).
Interessant ist auch das mit der Magnitude 5.0 gekennzeichnete rote Oval; Die drei Sterne haben, von rechts nach links, 5.0, 5.1, 5.2 mag.
Mit Gesichtsfeld von knapp einem Grad kann man alle drei direkt vergleichen.